Herbstseminar – „¡Viva la cooperación!“
Unter dem Motto „¡Viva la cooperación!“ haben wir uns mit unseren Partnervereinen OYAK und Esperanza ein Wochenende lang zusammen mit unserem langjährigen Architekten und Freund Estuardo Palacios aus Guatemala im Jugendgästehaus Dalbenden in Kall-Urft getroffen. Das Herbstseminar vom 16. - 18.9.2022 knüpfte thematisch an das Motto „postkoloniale Strukturen in entwicklungspolitischer Vereinsarbeit“ vom letzten Jahr an, bei dem wir bereits in einem Workshop mit der Referentin Martina Luis die Herausforderungen unserer Vereinsarbeit auf deutscher Seite herausgestellt hatten.
Martina Luis und ihre Kollegin Angelica Garcia, gestalteten am Samstag einen spannenden Workshop, der ein besonderes Augenmerk auf die Herausforderungen insbesondere auf guatemaltekischer Seite legte. Durch die einwandfreie Übersetzung der Referentinnen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ohne Sprachbarrieren auf Augenhöhe kommunizieren. Dies war besonders wichtig, wenn es um den Austausch über schwierige Themen, wie die Finanzierung neuer Projekte ging. Wertvoll war, dass Martina und Angelica im Vorfeld des Seminars per Videokonferenz mit Estuardo und seinem Vater Luis das Seminar bereits vorbereitet und Themen der beiden definiert hatten. Somit brachte Estuardo sein Anliegen vor, dass es für ihn als Architekt oft nicht einfach ist die Finanzierung der Schulbauprojekte genau zu planen, da die finanzielle Unterstützung des guatemaltektischen Landkreises („Municipalidad“) nicht zuverlässig erfolgt, manchmal ausbleibt oder spontan doch zugesagt wird. Darüber hinaus gibt es immer höher steigende Bau- und Transportkosten aufgrund der Inflation, die die Kalkulation erschweren und zu höheren Projektkosten führen. Der Austausch über die genannten Herausforderungen sorgte bei den Vereinen für ein besseres Verständnis bei potenziellen Verzögerungen und Unklarheiten der Projektplanung und -durchführung in Guatemala.
Es war sehr bereichernd, dass wir uns mit unseren beiden Partnervereinen OYAK und Esperanza austauschen und mit Estuardo ins Gespräch kommen konnten. Nur so können wir mit den Ressourcen und finanziellen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, zielgerichtet das Beste mit unseren Projekten in Guatemala herausholen. Abgerundet wurde das Seminar mit lockeren Gesprächen und gemeinsamen Kochen und Essen. Ein kulinarisches Highlight waren die von Estuardo persönlich original zubereiteten „chocobananos“. Auch in Zukunft wollen wir unsere Projektarbeit intensivieren und werden auf dieser guten Basis weiterarbeiten.